Die Schrift in der Zeitung, die Menükarte im Restaurant oder der Bildschirm am Computer - langsam wird es unscharf? Eine Lesebrille soll Abhilfe schaffen. Aber welche? Wie unterscheidet sich eine „fertige“ Lesebrille von einer vom Optiker angefertigten Brille?
Die fertige Lesebrille vom Drogeriemarkt
Bereits für wenige Euro lassen sich Fertig-Lesebrillen in unterschiedlichen Dioptrien-werten an Tankstellen, Raststätten oder im Drogeriemarkt erwerben. Doch wie gut sind die günstigen Lesehilfen? Das Verbrauchermagazin „Guter Rat“ hat die Probe aufs Exempel gemacht und elf Billigbrillen getestet:
Fertigbrillen sind Brillen für den Notfall
Alle der elf getesteten Brillen wiesen eine Dioptrienzahl von plus 2 auf und kosteten unter 10 Euro. Bei jeder Brille handelte es sich jeweils um das billigste Model eines bestimmten Anbieters. Das Resultat vom Augenarzt und Augenoptiker Dr. Volker Rasch von der Potsdamer Augenklinik sowie dem Augenoptikermeister Jan Baréz aus Berlin, der auch als Gutachter für die Berliner Augenoptiker-Innung tätig ist:
Eine Fertig-Lesebrille kann niemals eine individuell angepasste Brille ersetzen. Sie ist viel mehr als Zweitbrille oder Lesehilfe für den Notfall gedacht.
Warum ist das so? Fertig-Lesebrillen gibt es zwar in unterschiedlichen Dioptrienzahlen, aber in der Regel nur in 0,5er-Schritten, also +0.5, +1.0, +1,5 usw. Beide Brillengläser sind immer in der gleichen Dioptrienzahl gefertigt. Die meisten Menschen haben jedoch am rechten und linken Auge eine unterschiedliche Sehstärke.
Lesebrille vom Optiker – nach Maß
Bei Kurzsichtigkeit, Hornhautverkrümmung oder anderen Fehlsichtigkeiten (z.B. Prismen oder Astigmatismus), ist die Fertig-Lesebrille definitiv die falsche Wahl. Dann brauchen Sie eine individuelle Lesebrille, die sowohl die „Altersweitsichtigkeit“, als auch die bereits vorliegende Sehschwäche ausgleichen kann.
Ein weiterer Knackpunkt der Fertigbrillen liegt in der Pupillendistanz, kurz PD genannt. Fertigbrillen sind meist auf einen festen Wert eingestellt. Für ein entspanntes Sehen muss jedoch die PD der Brille mit der tatsächlichen Pupillendistanz übereinstimmen.
Keine Fertig-Lesebrille im Auto
Eine Lesebrille hilft beim Sehen in der Lesedistanz, also in der Nähe. Beim Autofahren und überhaupt im Straßenverkehr ist eine Lesebrille keine Hilfe. Im Gegenteil: Sie kann gefährlich sein, wenn Sie kurzsichtig sind und eine Fertiglesebrille beim Autofahren tragen, die Ihre Kurzsichtigkeit nicht korrigiert. Für den Straßenverkehr ist es dringend ratsam eine individuell angepasste Fernbrille zu verwenden. Oder Sie lassen sich eine Gleitsichtbrille anfertigen, die zum einen Ihre Lesedistanz, also auch die Sicht in die Ferne optimiert.
Niemand braucht Kopfschmerzen.
Es lohnt sich, Ihre Augen genau vermessen zu lassen. Eine nicht an Ihre Augen angepasste Fertigbrille kann zu einer unruhigen Sicht, roten Augen oder Kopfschmerzen führen.
Wenn Sie Ihre Brille beim Optiker anfertigen lassen, sind eine genaue Messung und Nachkontrolle gewährleistet. Damit sehen Sie nicht nur besser – Sie fühlen sich auch besser.
Lesebrille vom Optiker – lohnt sich.
Mit einer individuell angepassten Brille vom Optiker sehen Sie besser und komfortabler. Ihre Augen werden es Ihnen danken. Kommen Sie bei uns vorbei und lassen Sie Ihre Augen von uns genau vermessen. Wir finden die richtige Lösung für Ihre Bedürfnisse, egal ob Hornhautverkrümmung, Kurzsichtigkeit in Kombination mit Altersweitsicht oder andere Sehschwächen.
Ihr Optiker optimiert Ihr Seh-Potenzial ganz individuell. Vielleicht sind Sie mit einer Gleitsichtbrille oder Arbeitsplatzbrille besser beraten und sparen mit „einer für alles“ sogar noch Geld.
Unser Tipp: Arbeitnehmer haben Anspruch auf einen regelmäßigen Sehtest und bei Bedarf auf eine geeignete Arbeitsplatzbrille. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber, ob er nicht eine individuell angepasste Bildschirmarbeitsplatzbrille bezahlt.