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Kann man mit Kontaktlinsen schlafen?

Wer von uns KontaktlinsenträgerInnen kennt das nicht: Man schließt mittags kurz die Augen und schon ist daraus ein Nickerchen geworden. Man ist über Nacht zu Besuch und hat die Kontaktlinsenlösung nicht dabei, oder fällt nach einem langen Tag todmüde mit Kontaktlinsen ins Bett.

3,4 Mio Menschen in Deutschland tragen Kontaktlinsen. Kein Wunder: Kontaktlinsen sind unauffällig, praktisch beim Sport und in Kombination mit Sonnenbrillen unschlagbar komfortabel.

Gerade weil sie so bequem sind, kann man sie aber auch mal im Auge vergessen. Haben Sie sich auch schon gefragt, was passiert, wenn Sie mit Kontaktlinsen schlafen?

Hier sind die Antworten:

Schlafen mit Kontaktlinsen kann Ihre Augen schädigen.

Ein kurzes Mittagsschläfchen mit den Linsen ist in der Regel kein Problem. Aber auch hier kann es schon zu leicht verschwommener Sicht oder einem Trockenheitsgefühl kommen. Es ist immer besser, die Kontaktlinsen rauszunehmen – egal, wie lang das Schläfchen wird. Für unterwegs gibt es handliche Reise-Sets.

Die Kontaktlinsen über Nacht zu tragen, sollte die absolute Ausnahme bleiben, denn die Nacht ist zur Erholung da – auch für die Augen. Eine gesunde Hornhaut braucht Sauerstoff. Im Schlaf, wenn die Augen geschlossen sind, kommt schon weniger Sauerstoff an die Hornhaut als tagsüber – mit Kontaktlinsen definitiv zu wenig. Das Auge trocknet aus und die Linse kann förmlich festkleben. Am nächsten Morgen können die Augen gerötet sein, jucken und die Linse lässt sich vielleicht nur schwer von den Augen lösen.

Wiederholungstäter müssen mit schwerwiegenden Problemen rechnen. Australische Wissenschaftler sprechen bei Menschen, die oft mit Kontaktlinsen schlafen, von einem 6,5-fach höheren Risiko für Hornhauterkrankungen.[1]

Es kommt auch auf die Tragedauer Ihrer Kontaktlinsen an

Wenn Sie die Kontaktlinsen erst wenige Stunden vor dem Schlafen gehen eingesetzt haben, und dann mit ihnen einschlafen, ist das weniger schlimm, als wenn Sie die Linsen zuvor schon den ganzen Tag getragen haben. Unter den Linsen sammelt sich mit der Zeit Staub und damit zwangsläufig auch Mikroorganismen und Allergene – je länger, desto mehr. Wenn Sie Ihren Augen ausreichend Linsenpausen gönnen und die Kontaktlinsen mit den richtigen Pflegemitteln reinigen, schützen Sie Ihre Augen vor Hornhaut- und Bindehautentzündungen. Wenn Sie weiche Kontaktlinsen tragen, dann bitte nie länger als auf den Packungen angegeben. Denn auch die besten Reinigungsmittel bekommen nicht alle Ablagerungen entfernt.

Was tun nach einer Nacht mit Kontaktlinsen?

Bleiben Sie ruhig, auch wenn die Augen jucken. In jedem Fall lassen Sie sich Zeit und lösen Sie sie die vielleicht festsitzenden Linsen nicht „mit Gewalt“. Blinzeln Sie mehrmals, damit sich die Tränenflüssigkeit gut im Auge verteilen kann. Wenn die Linsen immer noch kleben, nehmen Sie Augentropfen – das hilft zuverlässig.

Anschließend sollten Sie ihrem Auge Ruhe gönnen. Setzen Sie die Kontaktlinsen so spät wie möglich ein, oder – noch besser – steigen Sie für diesen Tag auf Ihre Brille um.

Die Kontaktlinse kann nicht hinter das Auge rutschen!

Mit diesem Mythos sei hier aufgeräumt. Die Kontaktlinse KANN NICHT hinter das Auge rutschen, das ist anatomisch nicht möglich. Wenn Sie nach einer „Linsen-Nacht“ das Gefühl haben, Ihre Linse ist weg, stellen Sie sich vor den Spiegel und suchen Sie Ihr Auge ab – die Linse ist sicher nur verrutscht. Oder die Nacht war unruhiger als gedacht, und die Linse liegt noch im Bett. Auch hier gilt: Ruhe bewahren – dann finden Sie die Linse sicher schneller.

Kontaktlinsen für Tag und Nacht

Wenn Sie öfter mal vergessen, Ihre Kontaktlinsen über Nacht herauszunehmen, könnten Tag- und Nachtlinsen eine praktische Alternative für Sie sein.

Die Tag- und Nachtlinsen sind aus Silikon-Hydrogel gefertigt, und zeichnen sich neben einer hohen Sauerstoffdurchlässigkeit auch oft durch einen integrierten Feuchtigkeitsspeicher aus. Dadurch trocknet das Auge weniger aus, auch wenn man die Linsen lange trägt. Während herkömmliche Kontaktlinsen eine Tragedauer von maximal 10 bis 14 Stunden am Stück ermöglichen, können die Tag- und Nachtlinsen rund um die Uhr im Auge bleiben, ohne es zu reizen oder gar zu schädigen. Diese sogenannten Dauerlinsen gibt es als 2-Wochen- oder Monatslinsen.

Allerdings sind nicht alle Augen für das dauerhafte Tragen von Tages- und Nachtlinsen geeignet. Wichtig ist, dass Ihr Auge genügend Tränenflüssigkeit enthält. Eine Beratung bei Ihrem Kontaktlinsen-Spezialisten ist dazu unbedingt notwendig. Bei trockenen oder empfindlichen Augen sollten Sie auf einen anderen Kontaktlinsentyp ausweichen.

Sie haben Fragen zum Thema Kontaktlinsen?

GRONDE Sehen & Hören ist auf alle Kontaktlinsentypen spezialisiert. Bei uns haben Sie die Möglichkeit, Ihre Augen genauestens überprüfen zu lassen und die idealen Kontaktlinsen für Ihre Augen zu finden. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin mit uns!

Hier geht’s zu weiteren Informationen zum Thema Kontaktlinsen.

 

[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22521083

 

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